Via Francigena Revival 1994-2015
28 April 2015

La Via Francigena; europäischer Kulturweg: Entstehung und Entwicklung eines erweiterten Netzes von Frankenwegen
                                 Vorlesung von Adelaïde Trezzini (A.T.) übersetzt von Margot Collins-Fäh

Mein Dank gilt Frau Professorin Gilda Bartolini, Präsidentin der Stiftung Besso, die das Projekt Via Francigena (VF) aufgriff, als es 2013 zum zweiten Mal an der Universität La Sapienza in Rom vorgestellt wurde. Ihrem Wunsch entsprechend werde ich die Entwicklungsphasen und vor allem die Motivation aufzeigen, die diesem langfristigen und absorbierenden Abenteuer zu Grunde liegt: Es ist die Passion für die Europäische Kultur.

Jede Realisierung hat ihre Geschichte: Für die VF möchte ich Frau Cesarina Misiani erwähnen. 1993 hat sie im Auftrag des italienischen Ministers für Tourismus in Strassburg das Projekt „Der zur Feier der Jahrtausendwende 2000 geplante Kulturweg“ präsentiert. Das Projekt wurde vom Europarat
1994 ohne jegliche Änderung gutgeheissen. Aber der Generaldirektor des Ministerium liess es sehr bald liegen mit der Begründung, dem Projekt mangle es an touristischem Interesse und es habe deshalb keine Zukunft….!

Mein persönliches Abenteuer begann ganz zufällig 1995 anlässlich einer didaktischen Ausstellung in der Engelsburg in Rom, wo die VF anhand von Dokumenten und eines summarischen Wegverlaufs Canterbury—Rom vorgestellt wurde. A.T., Schweizerin mit internationaler Erziehung, wohnhaft in Rom seit 1965, wurde gebeten, die VF ausserhalb von Italien in der Schweiz, in Frankreich, in England bekanntzumachen, wo sie bis anhin völlig unbekannt war.

Es war eine kulturell/religiöse Herausforderung: Rom ist als Pilgerziel nicht weniger bedeutend als Compostella, auch wenn der Weg nicht von Ost nach West sondern von Nord nach Süd verläuft. Das beweist seine Geschichte, auch wenn er während 3 Jahrhunderten vergessen ging. Man sollte ihn unbedingt wieder zum Leben erwecken. Er war mein totales Engagement Wert auch wenn ich nie mit einer so langen Dauer gerechnet habe.

Nach zwei Jahren des Forschens im Feld und in den Klöstern hatte sich mir eine neue Welt aufgetan: die Welt des Mittelalters unter meinen Füssen. Seither betrachte ich meine Umgebung (Strassen, Wege durch die Hügel und über die Berge, die Gassen in den Dörfern und Städten bis hin zu den Metropolen wie Paris oder London) mit anderen Augen. Ich bin voller Neugier und möchte herausfinden, weshalb die Via bis heute existiert.

Meine Forschungstätigkeit konnte nirgendwo sonst beginnen als im Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard (GSB), dem höchsten Übergang über die Alpen (2450m). Dazu kommt, dass ich seit 15 Jahren meine Ferien im nahegelegenen Verbier verbrachte.

Wir alle kennen die von Sigeric erwähnten Etappen seiner Rückreise aus Rom im Jahre 990. Genau so gewunden und schwierig waren die Etappen auf dem Weg zur Wiederbelebung der VF. Michel Thomas Penette (MTP), Direktor des Europäischen Instituts der Kulturwege (IEIC) in Luxemburg, schrieb 2002 in seinem Vorwort zum Vademecum der VF von London zum Grossen St. Bernhard:

„..mit der Ergänzung des Jakobsweges nach Santiago durch die VF aktivierte der Europarat 1994 den bedeutenden Bereich der historischen Pilgerzüge in Europa …In den ersten beiden Jahren ist das Projekt dank der Unterstützung durch die EU vorangekommen. Der italienische Minister für Tourismus hatte sich anderen „touristischen Produkten“ zugewendet; die regionalen Organisationen konnten nach eigenem Gutdünken schalten und walten. Adelaïde Trezzini hat die Initiative für eine echte Kooperation in ganz Europa ergriffen und dafür vor einigen Jahren einen Verein gegründet mit dem Zweck, die Geschichte der VF zu erforschen und Pilgern wie Touristen Wissen über die kaum bekannten Strecken zu vermitteln …“.

Nach der Präsentation des ersten Projektes „Die Strasse von Sigeric vom Ärmelkanal bis zu den Alpen“ 1996 in Strassburgsind die weiteren Schritte vorgegeben, aufgrund der fehlenden Erfahrung durch eine instinktive Logik, aber Eile war geboten. Wie sagte doch MTP im Jahre 2001: „dass die VF noch lebt, grenzt an ein Wunder…“
Der Weg von der Genese bis zum Stand um etwa 2008 war mit Hindernissen gepflastert. Mehr als einmal war ich daran aufzugeben. Es war vor allem die Einstellung der nationalen und europäischen Institutionen, die diese Hyperaktivität im Interesse einer möglichst schnellen Realisierung eines europäischen Weges mit wenig Wohlwollen betrachteten.
Im richtigen Moment auftauchende an sich geringfügige aber doch signifikante Fakten haben mir Elan und Mut zurückgegeben. Und wie stets im Leben: Hindernisse zwingen uns nach Lösungen zu suchen, die oft besser sind als der ursprüngliche Plan. Seien wir also dankbar dafür!

Vom Projekt zum Programm VF

Es ging vor allem um die Betonung des kulturellen Aspektes.

  1. Die historische Bedeutung des Ziels. Zieht Compostella mit dem mutmasslichen Grab des Hl. Jakobus mit Hilfe einer grossangelegten Marketingoperation Millionen von Pilgern an, kann Rom die ebenso bedeutenden Grabmale der Prinzen der Kirche aufweisen. Das historisch-kulturelle Erbe Roms, Italiens und Europas ist Beweis genug: Es ging darum – und darauf bestehe ich – die noch vorhandenen Relikte aus der Römerzeit und dem Mittelalter durch einen Kulturweg miteinander zu verbinden.
    Die internationale wissenschaftliche Kommission. In unserem Fall wurden die Mitglieder 2001 von Professor Franco Cardini berufen.
  2. Die Schaffung eines internationalen Dokumentationszentrums VF zur Bewahrung der Unterlagen, die im Verlauf der Jahre gesammelt wurden. (Gegenwärtig wird ein Ort gesucht, wo diese Unterlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.)
  3. Ein Programm zur Rettung und Bewahrung des kulturellen Erbes von historischen Wegen und noch existierenden Bauten. In Martigny, Schweiz hat die AIVF vergeblich für den Erhalt des St.Theodul-Hospizes aus dem XIII. Jh. gekämpft. In Italien wurde S. Maria di Forocassio, X. Jh. in Vetralla, nach 20jährigen Bemühungen restauriert. Konsistentere Erfolge wurden erzielt mit Petitionen an Italia Nostra. So wurde 2013 der alte Weg durch das Val de Paglia mit dem Mansio
    von Sigeric San Pietr’in Paglia in die Liste der „Luoghi del Cuore FAI“ (italienischer Umweltfonds) aufgenommen; in San Gimignano wurde die Erstellung eines Feriendorfes entlang der VF verhindert und im eben wieder entdeckten Cesano der Bau von Radwegen durch den historischen Dorfkern.

Schritte

  1. Eine Liste der verschiedenen italienischen Institutionen erstellen, die sich vor 1998 mit der VF beschäftigt haben und sie miteinander vernetzen.
  2. Von Canterbury bis Rom alle nützlichen Angaben zusammentragen über religiöse und zivile Akteure, die sich auf der VF befinden. Also auf religiöser Seite anglikanische, reformierte und katholische Pfarreien, Diözesen, Klöster, auf der zivilen Seite Gemeinden, Departemente, Provinzen, Regionen, Kantone. Dazu ALLE Trekkingorganisationen. – das waren 2001 zwei in England, 6 CDRP in Frankreich, 2 in der Schweiz und 10 in Italien (Heute sind es sehr viel mehr.) – die an einer Zusammenarbeit interessiert waren. Einige Organisationen haben abgelehnt; der INDIVIDUALISMUS ist tief verankert.
  3. Fördern und Verbreiten des Projektes VF mit der ersten Webseite Via Francigena im Juni 1998, ursprünglich in drei, später in vier Sprachen (die überwiegende Mehrheit der Pilger kommt aus dem Ausland). Sensibilisieren der Lokalpresse in der Schweiz und in Italien. 1999 Kontaktaufnahme mit dem Philatelistischen Büro des Vatikans: wir haben eine Serie von Ansichtskarten mit Reliquienschreinen vorgeschlagen zur Förderung der VF.

Die Entwicklung des Programmes VF

Das Milleniumprojekt war vom Ministerium in Form von wissenschaftlich-kulturellen Publikationen konzipiert worden mit einem virtuellen Streckenverlauf. Lediglich in der Provinz Parma wäre man auf einigen Abschnitten zu Fuss unterwegs gewesen. Das Projekt sollte Ende 2000 abgeschlossen werden. AIVF hat das Potential erkannt und sich für eine Weiterführung eingesetzt: wie schön wäre es doch, Frankreich, die Schweiz und Italien zu Fuss durchqueren zu können! Das schien damals reine Utopie.

Soll ein Weg zu neuem Leben erweckt werden und eine Zukunft haben, muss er nach Meinung der AIVF von tausenden von Menschen begangen werden. Das haben wir erreicht: 2014 waren zwischen 3000 und 4000 Pilger unterwegs. Um soweit zu kommen, musste man die praktischen Bedürfnisse der Pilger kennen (Landkarten und Unterkunftsverzeichnisse) und so rasch wie möglich erfüllen. Ab 2000 musste alles von Grund auf erarbeitet werden, denn seit Jahrhunderten gab es den Pilgerweg nach Rom nicht mehr.

Sollte sie die kulturelle und historische Bedeutung Europas widerspiegeln, musste die VF eine europäische Dimension annehmen. Weniger wäre sinnlos gewesen.

Aus praktischen Gründen wurde die Via Francigena von Sigeric in 2 Abschnitte von je ca. 1000 km unterteilt: von Canterbury zum GSB und vom GSB nach Rom.

Publikationen

Um 2002 die ersten „Führer-Vademecum VF London-Grosser St. Bernhardproduzieren zu können, musste erst mal eine Route gezeichnet werden, die sich an der Lage der historischen mansiones orientiert und dabei soweit wie möglich die „alten römischen Strassen“ benützt, wie sie auf der Frankreich-Karte 1:25000 erwähnt werden (z.B. „die römische Strasse“ von Coole nach Chalons-en-Champagne.). Als ich vor der Publikation des ersten Vademecum mit seinen Unzulänglichkeiten meine Bedenken gegenüber Alain, einem französischen Pilger, äusserte, machte er mir Mut: „Nichts ist je perfekt!“ Und zu meiner grossen Überraschung verkaufte sich der Führer.
„Ohne zuverlässige Karten wagen wir uns nicht auf den Weg“, hiess es immer wieder. Folglich brauchte es Karten.

Für Italien existierten die Karten des Geografischen Instituts der Armee (IGM) aus dem Jahre 1945, die aber erst viel später aktualisiert wurden. Sie stellten die französischen Pilger, die sich auf sie verliessen, vor grosse Probleme. Viele brachen ihre Pilgerfahrt entmutigt ab und kehrten enttäuscht nach Hause zurück. (Bis 2007 gab mehr als die Hälfte auf). AIVF bemühte sich, sie zu ermutigen, denn ohne mutige Pioniere hätte die VF nicht wieder zum Leben erweckt werden können.

Dank grosser Unterstützung der Polizeikorps von 6 Provinzen konnte 2007 das erste Kartenwerk
Topofrancigena vom GSB bis Rom publiziert werden. Es ist heute noch gültig. Aber das reichte noch nicht. Wie sagte Henry aus Dijon: „Ihre VF hat keine Zukunftschancen, denn jeden Tag pilgert man auf der Suche nach einer von 20-40 Übernachtungsmöglichkeiten, die man unterwegs braucht.“ Die Antwort von AIVF war Dormifrancigena, das Unterkunftsverzeichnis mit 250-280 Adressen. Dormifrancigena ist ein MUSS für die heutigen Pilger. Vergessen wir nicht, dass die italienischen Pfarrherren ab 2001 keine Pilger mehr beherbergen wollten. Das Heilige Jahr ist vorbei!
Es musste eiligst eine spezielle Organisation aufgebaut werden, sonst drohte der VF das Aus wie schon 1996.

Das „nichts ist perfekt“ war uns Ansporn für die Publikation von bis dato 25 Werken, seien es Karten, Führer oder wissenschaftliche Publikationen. Darunter vor allem 2009 „San Pellegrino tra Mito e Storia in Europa“ und 2013 „Cesano, borgo fortificato sulla Via Francigena“.

Aufgrund seiner Erfahrungen mit dem Jakobsweg in Santiago, erwartete der Kalifornier Brandon Wilson nach seinem Marsch von Aosta nach Rom im Jahre 2000 einen Empfang im Petersdom. Was für eine Illusion!
Also mussten dringend (es dauerte 10 Monate) ein Pilgerpass VF und ein Testimonium geschaffen und der Empfang der Pilger organisiert werden.

Damit begann der Einbezug des Vatikans; es wurde der erste Pilgerpass Litterae patentes Peregrinatoris iter per viam francigenam facenti zum täglichen Abstempeln geschaffen. Auch hat AIVF eine Urkunde nach dem Muster von Santiago kreiert, das Testimonium, worin der Erzpriester des Petersdomes die Ankunft des Pilgers am Grabe des Hl. Apostels Petrus bezeugt. Am 7. Juli 2001 haben die Pioniere Serge und Huguette Hamlin aus Québec nach ihrem Marsch von Canterbury nach Rom als erste das Testimonium empfangen. Damit sie und alle, die auf sie folgten, nicht vergessen gehen, werden ihre Namen im Pilgerregister VF des Petersdomes eingetragen. Es enthält heute bereits mehr als 6000 Namen von Pilgern aus aller Welt!

 Jährlich besuchen Millionen von Touristen den Petersdom; nach Santiago de Compostella gehen nur die Pilger – das ist der grosse Unterschied.

Denke ich an die Vorhersage von Patricia Briel, Journalistin bei „Le Temps“, der wichtigsten Tageszeitung der Westschweiz, in ihrem Artikel vom August 2001 und ihre Zusammenfassung im Untertitel „dank den Bemühungen einer in Rom wohnhaften Genferin wird die Via Francigena zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz zum Jakobsweg nach Santiago de Compostella„, finde ich: was damals unmöglich schien, ist heute Tatsache.

 

Offizielle Anerkennung

1998 unterzeichnete das Europäische Institut der Kulturwege IEIC Luxemburg einen Partnerschaftsvertrag mit AIVF, der bis 2003 erneuert wurde.

2001 machte das Projekt VF Riesenschritte: AIVF erhielt das Patronat von 4 Staaten (Hl. Stuhl, Italien, Schweiz, Frankreich). Ein starkes, einprägsames Logo analog der universell bekannten Jakobsmuschel für Santiago wurde geschaffen. AIVF liess die Schutzmarke VF bei OMPI, der. Weltorganisation zum Schutz des geistigen Eigentumseintragen. Die Schutzmarke zeigt den Pilger des XV. Jh. im Profil an der Stelle von Roma der Peutinger Tafel, im Interesse der Eindeutigkeit ergänzt mit den Worten „alle Wege führen nach Rom“. Die Schutzmarke wurde im gleichen Jahr vom Europarat anerkannt und 2007 modernisiert. 2001 wurde AIVF mit dem IX. Premio S. Benedicti von Rotary Internationalausgezeichnet für ihren Beitrag zur Kultur Europas.
2004 erhielten AIVF und Assoc. Europea delle Vie Francigene (AEVF) in Wrozlaw Polen gemeinsam das Diplom des Europarates für die VF als Grosser Kulturweg Europas. Bis 2007 war AIVF Referentin für die VF beim Europarat. Seit 2007 hat AEVF dieses Aufgabe übernommen. Sie hätte in all ihren diplomatischen, politischen und Marketing Facetten unsere Möglichkeiten überstiegen.

Nach den ersten Anzeichen einer Wiedergeburt der Via Francigena – die ersten Pilger zogen vorbei – organisierten sich die Gemeinden entlang der VF unter der Leitung von Massimo Tedeschi. Die Organisaton wechselte mehrmals ihren Namen, um sich der Entwicklung und der Realität anzupassen.
Entwicklung Programm VF

Dank massiver Medienpräsenz seit 2005, sowie zahlreichen Veranstaltungen VF, die manchmal nur am Rande mit der VF zu tun haben, übertrifft das Interesse an der VF heute alle Erwartungen, ja sogar die konkreten Möglichkeiten z.B. der Streckenmarkierung, des Wegunterhalts, der Wegführung, der Beherbergung usw. Es braucht eine zentrale Organisation (weltlich oder religiös), um den Pilgerfluss zu koordinieren und zu regeln und den spirituellen Charakter zu bewahren.

 

AIVF bleibt die grosse Genugtuung, mit Wissen und Können als Pionierin die VF von Canterbury nach Rom zu neuem Leben erweckt zu haben. (Möge dies im Gedächtnis der VF bleiben.)

 

Wir engagieren uns sehr stark für die Wiederbelebung dokumentierter historischer Wege,
die aber – obwohl begehbar, landschaftlich schön und bestückt mit interessanten historischen Monumenten – noch nicht offiziell anerkannt sind. Hier sind ein paar Beispiele. Beginnen wir mit Frankreich, mit seinem Weg der Engländer oder dem Leulène-Weg im Pas-de-Calais, mit dem jurassischen Col de Jougne. Diese keltisch-römische Strasse war bis in XIX. Jh. bekannt als “ Route nach Italien“. Sie ist in unserem letzten Führer „La VF de Sigeric de Pontarlier au GSB“, erschienen 2013, beschrieben.

 

In Italien sind zu erwähnen der römisch-mittelalterliche Weg Ivrea-Santhià auf der Südseite des Viverone-Sees; die Strecke Sarzana – Mündung des Magra (hier lag der alte Hafen von St-Maurice) – Luni; die uralte Via della Casellona von San Quirico d’Orcia; Abbadia San Salvatore, das „mansio“ von San Pietr’in Paglia und schliesslich die etruskisch-römische Route Monterosi – Cesano – La Storta. Wir hoffen auf das Interesse der Gemeinden.

 

Diese Varianten sind ein historisch-kulturelles PLUS der VF in schöner Landschaft, zur Freude der Touristen und der Pilger.

 

2015 haben wir 3 APPS DorMi-ToPo-francigena realisiert, die dem Pilger vom GSB bis Rom die freie Wahl lassen zwischen der offiziellen VF-Route und einigen historischen AIVF Varianten.

 

Die Karte der europäischen Pilgerwege, die wir 2009 auf unsere neue Webseite gestellt haben, zeigt die Entwicklung des EUROPÄISCHEN Netzes der Vie Francigene, wo die Wege paralell verlaufen oder sich kreuzen mit dem bekannten Camino de Santiago, dem Weg des Nikulas di Muntkathvera (1154 von Island entlang des Rheins via Strassburg nach Basel und Lausanne am Genfersee – 2010 beschrieben mit Karten und Dormi), zeigt die Fortsetzung der Strasse von Sigeric ab Rom bis Bari und Jerusalem. Diese Fortsetzung trägt den Namen VF des Südens; sie wurde vor kurzem vom Europarat anerkannt. Auch die römisch-germanische Route des Albert von Stade (1250) über den Brenner, vorbei an Verona bis zum Anschluss an die VF in Montefiascone ist eingezeichnet.

Das aussergewöhnliche Abenteuer VF, das im Jahre 1995 begann und das wir mit tausenden von Pilgern aus 27 Nationen teilen, geht weiter mit der Wiederbelebung der Via francisa-francigena Lukmanier, der Strasse der Kaiser. Sie verbindet den Bodensee, St. Gallen und Chur mit Pavia, Mailand und Rom.

„DAS EUROPA VON GESTERN BESSER KENNENLERNEN, UM IM EUROPA VON HEUTE BESSER ZU LEBEN“ ist die Devise von AIVF. Dabei geht es nicht nur um das historische und kulturelle Bewusstsein, sondern vor allem um Verständnis und menschliche Toleranz. Möge diese Geisteshaltung auch der zukünftigen gemeinsamen Arbeit für dieses riesige Wegnetz zugrunde liegen.

 

Bedenkt man, dass die Association Internationale Via Francigena, wo alle Arbeit ehrenamtlich geleistet wird, als Verein nach Schweizerischem Recht gegründet wurde, um die Pilgerwege nach Rom kulturell und touristisch zu fördern, darf man sagen, der Verein hat sein Ziel teilweise erreicht!

Danke

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